Kinder können sich stundenlang mit dem Balancekreisel vergnügen. Sie balancieren stehend, auf einem oder zwei Beinen, sitzend oder liegend, erfinden Wettkämpfe, lassen die Kugel sausen und nehmen den Kreisel dafür auch gerne in die Hand. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Der spielerische Umgang mit dem Balancekreisel macht Spass und ist erst noch pädagogisch wertvoll. So fand man heraus, dass Kinder mit Lernschwierigkeiten häufig auch Probleme mit dem Gleichgewicht haben. Das regelmässige Training mit dem Balancekreisel fördert das Gleichgewicht und darüber hinaus auch die Konzentrationsfähigkeit, was sich beides positiv auf die geistige Lernfähigkeit auswirkt.
Erfolgreiches schulisches Lernen hängt weitgehend davon ab, ob sich gewisse Basisfähigkeiten auf der physischen (körperlichen) Ebene automatisieren. Erlangt ein Kind keine automatische Kontrolle über sein Gleichgewicht und seine motorischen Fähigkeiten, kann dies trotz durchschnittlicher oder überdurchschnittlicher Intelligenz ungünstige Auswirkungen auf viele andere Lernaspekte haben. Körperkontrolle ist eine der Voraussetzungen für Selbstkontrolle. Eine Unreife in den Funktionen des Zentralen Nervensystems ist oft von Zeichen emotionaler Unreife begleitet, wie zum Beispiel schlechter Impulskontrolle, Schwierigkeiten die Körpersprache anderer zu lesen und unbefriedigende Beziehungen zu Gleichaltrigen.
Treten die Kinder in die Schule ein, geht man gewöhnlich davon aus, dass sie in der Lage sind still zu sitzen, aufmerksam zu sein, ein Schreibgerät zu halten, und dass ihre Augen die Bewegungen ausführen können, die notwendig sind, um einer gedruckten Zeile zu folgen. Viele Kinder erwerben diese Fähigkeiten ohne Mühe; andere brauchen länger dafür, da sie mit einem eindeutigen Nachteil, der ihre neurologische Entwicklung betrifft, ihre Schulzeit beginnen. Sie verfügen nicht über die notwendigen physischen Fähigkeiten für erfolgreiches Lernen. In höheren Klassenstufen laufen diese Kinder Gefahr, so genannte spezifische Lernschwierigkeiten zu entwickeln, nicht etwa deshalb, weil sie zu dumm sind, sondern weil die für das Lernen fundamentalen Basissysteme zur Zeit ihres Schuleintritts nicht vollständig vorhanden waren. Aufmerksamkeit, Balance und Koordination sind das erste ABC, von dem alles weitere schulische Lernen abhängt.
ADS und ADHS-Kinder kommen auf dem Balancekreisel körperlich und geistig eher zur Ruhe. Kinder, denen die Gesellschaft anderer schnell zu viel wird, finden auf dem Balancekreisel in ihre eigene Mitte zurück und entspannen. Dem Kügeli-Spiel mit der liegenden Acht sagt man zudem nach, es trage zur Verbindung der beiden Hirnhälften bei.